Gassi-Gassi.de hat eine Liste von Hundeauslaufflächen zusammengestellt. Dazu haben wir die Internetseiten der vierzig größten Städte Deutschlands durchforstet. Das heisst, wir suchten nach „Hundewiesen oder Hundeauslaufflächen“ auf den jeweiligen Städte-Internetseiten. Leider stellten wir fest, dass von den vierzig Städten die wenigsten von sich aus Hundeauslaufflächen ausweisen. Wo Hinweise auf den Internetseiten fehlten, haben wir die entsprechenden Gemeinden angeschrieben mit der Bitte, uns Auskünfte bezüglich der Hundewiesen zu liefern. Immerhin beantworteten 17 der angeschriebenen Gemeinden unsere Anfrage - wenn auch mit negativem Bescheid (leider keine Hundewiesen).

Bei der Hundewiesen-Recherche fiel uns auf, dass auf vielen Städte-Internetseiten jedoch Hinweise zur Hundesteuer als sichere Einnahmequelle für die Gemeinden nicht fehlen. Oft fanden wir sogar ausführliche Reglementierungen: Da hiess es dann „um Ärgernisse mit den Bürgern vermeiden“ bestehe Leinenzwang (in den meisten Innenstädten) oder „besonders um die Hinterlassenschaften von Hunden müssen Hundebesitzer kümmern, bei Verstoss kann eine Strafe von.... anfallen“.

Viele Hundebesitzer stecken also in einer echten Zwickmühle: Sie haben einen Hund, der Gassi-Gehen muss. Der kann zwar häufiger an der Leine geführt werden, doch braucht er für seine Gesundheit auch Freilauf. Denn wichtig sind das „Stöckchen holen“ nicht nur für seinen Bewegungsapparat und Stoffwechsel, sondern auch für die Hunde-Sozialisation. Diese kann nur im freien, unbeschwerten Tollen mit den Artgenossen stattfinden. In manchen Regionen Deutschlands regt sich offensichtlich Widerstand bei den Hundebesitzern, wie ein Artikel aus Mönchengladbach zeigt (Initiative fordert Hundewiesen). Oder auch Projekte wie diese zeigen alternative Bemühungen um eine gemeinsame Lösung: So heisst es auf der Website von Dortmund: „Die Stadt Dortmund und der Tierschutzverein Groß-Dortmund e.V. sind bestrebt, im Rahmen eines Pilotprojektes dem Wunsch der Dortmunder Hundehalter/-innen nachzukommen und eingefriedete Hundeauslaufflächen einzurichten. Auf diesen Flächen gilt gemäß LHundG NRW kein Leinenzwang.“ In wie weit dieses Pilotprojekt tatsächlich umgesetzt wurde, liess sich nicht erkennen.

Leider scheint es noch immer so zu sein, dass die Hundesteuersteuer als Steuerungselement der Gemeinden betrachtet wird, um die Anschaffung von Hunden zu beschränken. Bedacht wird dabei nicht, dass die Hundesteuer Menschen benachteiligt, die oft sozial ohnehin schwächer dastehen wie ältere Menschen mit kleiner Rente zum Beispiel. Und: Dieses Reglementierungselement klammert die schon lange bekannten, positiven Auswirkungen von Hundehaltung auf den Menschen aus (Gesund mit Hund). Denn durch viele wissenschaftliche Studien wurde bewiesen, dass Hundehaltung (Tierhaltung allgemein) gesundheitsförderlich in vielerlei Hinsicht ist.

Um der tierischen Gesundheit willen und wie lautet ein eingängiger Werbespruch „ist der Hund gesund, freut sich der Mensch“ sind wir sicher: Mehr Hundeauslaufflächen ohne Leinenzwang braucht das Land!

Anregungen und Tipps sind immer willkommen.

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